Rückschau 2017

Zu einem neuen Veranstaltungsformat lud die Stadtbibliothek Schriesheim am Dienstag, dem 28.11., um 17.00 Uhr ein: die erste "Lesung to go" fand noch während der Öffnungszeiten statt.

Die bekannte Heidelberger Autorin Marlene Bach las aus ihrem 2016 im Emons Verlag erschienenen Krimi "Endstation Heidelberg".

Interessierte Bibliotheksbesucherinnen und -Besucher waren herzlich eingeladen sich spontan dazuzusetzen und der Lesung zu lauschen. In gemütlicher Runde erzählte Marlene Bach von Mila Böckle, die an einem einzigen Tag nicht nur ihren Job, sondern auch noch ihren Freund verliert. Als es Mila beruflich nach Heidelberg verschlägt, wird sie noch  während ihrer Ankunft Zeugin eines Mordes. Und ehe sie sichs versieht, steckt Mila mitten in spannenden Ermittlungen...

Autorenlesung

Am 18.10. war Nina Dulleck in der Stadtbibliothek Schriesheim zu Gast, um für die Schülerinnen und Schüler aus den zweiten Klassen der Kurpfalz-Grundschule zu lesen und zu zeichnen.

Nina Dulleck, 1975 in Westfalen geboren, zeichnet schon, seitdem Sie selbst einen Stift halten kann. Im Alter von 17 Jahren entdeckt ein Verleger Ihre Zeichnungen und Ihre Karriere als Illustratorin begann. Mittlerweile hat sie nicht nur zahlreiche Kinderbücher für verschiedene Verlage illustriert, sondern auch selbst Geschichten geschrieben und veröffentlicht. Zuletzt den dritten Teil der Miep-Reihe, um einen kleinen Außerirdischen, der gemeinsam mit seinem Haustier jede Menge Abenteuer im Weltraum erlebt. Während Nina Dulleck in der Stadtbibliothek las, wurden an einer Leinwand die dazugehörigen, natürlich von der Autorin gezeichneten, Bilder gezeigt. Anschließend verriet Nina Dulleck den gespannt lauschenden Zuschauern ihre besten Zeichentricks. Wer beispielsweise eine Bohne zeichnen kann, kann daraus in wenigen Schritten auch einen Hundekopf, einen Pferde- oder Katzenkörper machen. Außerdem lässt sich das Alter einer gezeichneten Person gut an der Größe ihrer Nase und Ohren erkennen, denn je größer die Nase, desto älter wirkt die Figur. Selbstverständlich konnten im Anschluss an Lesung und Zeichenworkshop alle Kinder die neu erlernten Tricks selbst versuchen.

Unter tosendem Applaus verabschiedeten sich Wolfgang Messner und Werner Ries gestern vom restlos begeisterten schriesheimer Publikum. Auf Einladung der Stadtbibliothek waren die beiden Theaterpädagogen des Blinklichter Theaters mit dem Stück „Der kleine Ritter Trenk“ aus St. Leon-Rot nach Schriesheim gekommen.

„Leibeigen geboren, leibeigen gestorben, leibeigen ein Leben lang“, so heißt es. Eine schreckliche Ungerechtigkeit, findet der kleine Trenk vom Tausendschlag. Er ist als Sohn eines Bauern geboren worden und ist somit, genau wie seine ganze Familie, Leibeigener des Ritters Wertolt Wüterich. Als sich der Ritter seinen jährlichen Ernteanteil von Trenks Familie abholen möchte, kann der Vater ihm erneut nichts anbieten. Wie schon in den Vorjahren ist die Ernte schlecht ausgefallen und Haug Tausendschlag muss deswegen ersatzweise ins Gefängnis. Trenk will sich gegen diese Grausamkeit zur Wehr setzen und seinen Vater befreien. Das Gesetz besagt schließlich: Wer als Leibeigener ein Jahr lang in der Stadt lebt ohne von seinem Ritter eingefangen zu werden, ist ein freier Bürger. Gemeinsam mit seinem Ferkel macht Trenk sich deswegen auf den Weg in die Stadt.

Durch einen glücklichen Zufall kommt er zur Burg des dicken Ritters Hans Hohenlob, der zustimmt, Trenk zum Ritter auszubilden. Gemeinsam mit Hans Tochter Thekla lernt Trenk alles, was ein guter Ritter können muss. Bald können die beiden reiten und beherrschen den Umgang mit Lanze und Schwert, um sich im Ernstfall gegen einen Drachen wehren zu können.

Als der dicke Hans von Hohenlob vom fürchterlichen Wertolt Wüterich zum Zweikampf bei einem Ritterturnier herausgefordert wird, bekommt er es allerdings mit der Angst zu tun. Hans möchte nicht kämpfen und außerdem passt er schon jahrelang nicht mehr in seine Rüstung. Trenk jedoch sieht seine große Chance und beschließt anstelle von Hans selbst gegen Wertolt zu kämpfen. Denn der Sieger des Duells hat einen Wunsch frei, den der Verlierer erfüllen muss.

Gemeinsam mit Thekla und jeder Menge Tricks schafft Trenk es schließlich tatsächlich den Ritter Wüterich zu besiegen und sein Wunsch ist klar: alle Leibeigenen sollen frei kommen.

„….und bald heißt es im ganzen Land: Leibeigen geboren, frei gestorben, tapfer, mutig und lustig ein Leben lang.“

Mit zahlreichen liebevoll gestalteten Utensilien hat das Blinklichter Theater die Zuhörer schnell in seinen Bann gezogen. Es kamen sowohl selbst hergestellte Puppen zum Einsatz, als auch beispielsweise Playmobil-Figuren und Barbiepuppen. Und spätestens als dann sogar einige der kleinen Zuschauer selbst eingreifen und gegen Wertolt Wüterich kämpfen durften, waren sich alle einig: eine rundum gelungene Veranstaltung.

Eine bewegende, Mut machende Lesung erlebten die Zuhörer am 07. April im
Vereinsraum der Mehrzweckhalle in Schriesheim. Gemeinsam mit der AWO
Rhein-Neckar und der Stadtverwaltung Schriesheim, hatten wir Florian
Sitzmann zu einer musikalischen Autorenlesung eingeladen. Florian
Sitzmann, der aufgrund eines schweren Unfalls vor über 20 Jahren beide
Beine verlor, las aus seinen beiden Büchern "Der halbe Mann: dem Leben
Beine machen", das auch als Hörbuch erschien und "Bloß keine halben
Sachen: Deutschland - ein Rollstuhlmärchen". Dabei sprach er von den
schweren Jahren direkt nach dem Unfall, in denen der zuvor aktive,
abenteuerlustige Jugendliche seine Zeit nun in Krankenhäusern und
Reha-Einrichtungen verbringen musste. Aber auch davon, dass er sich
hiervon nicht unterkriegen ließ. Florian Sitzmann beeindruckte die Zuhörer
durch seinen Mut und seine Offenheit, als er private Einblicke in seinen
damaligen Alltag gab. Er schilderte, wie er nach und nach sein "zweites
Leben" für sich entdeckte, mit dem Rollstuhl übte und somit immer mobiler,
schließlich -mit dem Handbike - sogar Leistungssportler wurde. Humorvoll
schilderte Sitzmann Szenen aus dem Alltag eines Rollstuhlfahrers, zeigte
aber gleichzeitig auf, welche Schwierigkeiten sich ergeben können: Mit der
Bahn zu verreisen kann im Rollstuhl beispielsweise zum Ding der
Unmöglichkeit werden. Heute ist Florian Sitzmann dreifacher Familienvater,
möchte mit seiner positiven Einstellung zum Leben anderen Menschen ein
Vorbild sein und mit seinen Geschichten Berührungsängste nehmen.
Musikalisch untermalt wurden die Texte von Florian Sitzmann vom Walldorfer
Sänger/Songwriter/Autoren Jörg Schreiner, der mit seinen gefühlvollen
Stücken die perfekte Ergänzung zu einem rundum gelungenen Abend lieferte.

 

Ganz herzlich bedanken möchten wir uns bei Frau Dr. Barbara Schenk-Zitsch,
für die Begrüßung und die einführenden Worte.

Ein sehr kindgerechtes Theaterstück spielte das Theater Pass Par Tu mit
"Oh! Wo? Na da!" am 25.01.2017 für die zweijährigen Gäste in der
Stadtbibliothek Schriesheim. Mit viel Liebe zum Detail suchte Heidi
Callewaert mit Hilfe der kleinen Theatergäste nach ihrem zweiten Schuh,
der sich in einer der Taschen auf der Bühne versteckte. Zahlreiche
handgestrickten und gehäkelten Tiere und Lebensmittel entdeckten die
Zuschauer bei ihrer Suche und mussten dann, wie bei einem Memory-Spiel,
die jeweils passenden Gegenstücke finden. Nach und nach wurden die Kleinen
Gäste mutiger, riefen ihre Vorschläge nach vorne und kommentierten die
Suche nach dem verlorenen Schuh immer eifriger. Als schließlich für jedes
Teil der passende Partner gefunden war, wurde alles auf einem großen,
bunten Teppich platziert. Mit Hilfe der Kinder konnten die Äpfel auf
Bäumen platziert werden, die Fische im Teich und die Autos vor dem kleinen
Häuschen. Im Anschluss an das Stück hatten die Kinder die Möglichkeit,
sich die handgefertigten Tiere aus der Nähe anzuschauen und sie sogar zu
streicheln.